Sonntag, 30. August 2009

Ich bin kein Blogger, aber vielleicht werde ich dumm

Gerade erst den Blog gestartet und schon keine Lust mehr darauf. Ich habe es schon geahnt: Ich bin keine Bloggerin. Es ist mir zu peinlich, meine eben so unwichtigen Gedanken der Öffentlichkeit unter die Nase zu reiben. Und trotzdem tu' ichs jetzt trotzdem wieder einmal. Um wieder einmal ein bizzeli nachzudenken. Das hab ich jetzt nämlich zwei Wochen lang nicht getan. Genau genommen drei Monate, aber das waren offizielle Ferien. Seit zwei Wochen bin ich jetzt wieder offiziell beschäftigt, sogar erwerbstätig. Buhuuu!
Sich nach der Kanti nicht direkt in die Uni einzuschleusen, ist ein sehr unkonventionelles Verfahren. In der Schweiz ist dieser Plan eigentlich gar nicht vorgesehen, denn wer in die Kanti geht, der soll doch bitte auch gleich Studieren. Oder höchstens noch ein kleines Praktikum dazwischenschieben, aber dann ist es dann auch schon allerhöchste Zeit für die Uni! Eine praktische Bildung für Gymnasiasten gibt es nicht - warum auch? Also musste ich mich in die Sparte der Lehrlinge (dieses Wort ist verboten, es heisst jetzt LERNENDE, aber auf blogger.com ist alles erlaubt) einschleusen. Eine Stufe zurück also und das gleich auf diversen Ebenen. Altersmässig: Ich muss mich angestrengt an meine Zeit als 16-Jährige erinnern, um mir nicht völlig doof vorzukommen. Bildungsmässig: Es gelten wieder andere Regeln (die der gelben Karten (Bezzeit)) und das Menschenbild der Lehrer von den Lernenden ist nicht gerade hoch. Sozial: Die Schweiz ist da sehr streng. KV-Absolventen werden von der Gesellschaft (ja ich zähle mich selbst auch zur Gesellschaft) als niedriger eingestuft als Kantiabgänger. Und es sind grosse Stufen.
Nun sollte verständlich sein, weshalb ich nicht viel Gedacht habe in den letzten zwei Wochen. Ich habe sogar Angst, dass mein Gehirn Rückwärtsschritte gehen könnte. Denn ich muss mich an eine für mich neue Art zu denken gewöhnen. Eine kleine Kostprobe: In einem Fach namens IKA (InformationKommunikationAdministration, aber man könnte auch etwas bescheidener sein und Informatik dazu sagen) gab es Hausaufgaben. Eine der Fragen lautete: Weshalb ist es sinnvoll, eine PowerPoint-Präsentation am Bildschirm oder über einen Beamer zu zeigen?
Ich suchte zwangsläufig nach einer Antwort (der gelben Karte ausweichend, die gibt es nämlich für nicht erledigte Ufzgis) und dachte an....nichts? Denn mir war ganz und gar nicht klar, wie man auf die Idee kommen könnte, eine PowerPoint-Präsentation zu erstellen, ohne sie anschliessend demonstrieren zu wollen. Die Antwort, die ich in der nächsten Lektion erhielt war verblüffend: Die Lehrenden gingen davon aus, die Lernenden würden denken, man könnte eine solche Präsentation auch auf Papier ausdrucken. Das sei aber eine nicht so gute Idee, da dann gewisse (ziemlich unnötige) Sound-und Grafikeffekte nicht sichtbar sein würden.
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